Vieles ist passiert in den letzten Jahren beim RNN: Mit dem Umstrukturierungsprozess vom Misch- zum Aufgabenträgerverbund im Jahr 2021 übernimmt der RNN starke Mitverantwortung in der Fortentwicklung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) in der Region Rheinhessen-Nahe. „Ob Vergabeverfahren, Unterstützung bei der Gründung und Aufbau des neuen kommunalen Verkehrsunternehmens KRN oder Einführung des kostenlosen Freizeitverkehrs in Ingelheim – der RNN steht allen beteiligten Projektpartnern zuverlässig und kompetent zur Seite“, führt Silke Meyer, RNN-Geschäftsführerin, aus. Neben Verkehrsplanung, Marketing und Tarif übernimmt der Verbund im Bereich Rheinhessen-Nahe ebenfalls Koordinationsaufgaben zwischen Land, Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen. Aufgrund der Vielzahl an Aufgaben wuchs der RNN so nicht nur personell, sondern bezog neue Räumlichkeiten und richtete ein neues Kundenbüro ein. „Mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten und der Möglichkeit sich für Carsharing „book’n’drive“ zu registrieren, wurde das Kundenbüro auf die verstärkte Kunden-Nachfrage angepasst“, erklärt Silke Meyer. Im März 2022 startete ein Pilotprojekt zusammen mit der Stadt Ingelheim zum E-Ticketing in der Wabe 320: Seitdem kann man eine App mit Checkin Check Out-System nutzen, um Bus und Bahn zu fahren. Zusätzlich ist der ÖPNV in Randzeiten kostenfrei nutzbar. „Mit durchschnittlich 6900 verkauften Einzelfahrscheinen zeichnet sich ein erfolgsversprechender Verlauf des Pilotprojektes ab“, zieht Silke Meyer Zwischenbilanz.
Die größte Aufgabe für den RNN im Jahr 2022 war die Einführung von neuen Busnetzen in drei Landkreisen. Den Start machte das Busnetz im Mainzer Umland zum 1.4.2022 und feiert in diesen Tagen bereits 1-jähriges Jubiläum. Zum August folgte das Busnetz im Landkreis Birkenfeld im August und im Oktober die Busnetze in den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen.
Fahrgäste begrüßen das umfangreiche Busangebot auf dem Land sehr und nutzen es zunehmend. In die Planungen der neuen Busnetze fließen Faktoren wie bestehende Verkehrsflüsse, die demografische Entwicklung, Anforderungen an den Klimaschutz und die individuellen Mobilitätserwartungen der Fahrgäste ein. Ein solcher Prozess dauert Jahre, bis er final zur Umsetzung gelangt: 2016 startete das Projekt samt Planung. Heute zieht der RNN Bilanz und berichtet über die ersten Monate und die Resonanz der Fahrgäste. Den ersten Schritt zu einem verbesserten Busangebot machte das Mainzer Umland. Dort fährt seit April die Mainzer Mobilität. Das Ergebnis: Längere Bedienzeiten, insbesondere in den Abendstunden. In den Gemeinden von Bodenheim bis Ingelheim gibt es seitdem doppelt so viele Verbindungen vor allem in die Stadt Mainz.
Der Landkreis Birkenfeld machte den zweiten Schritt. Dort wurde eine Verdreifachung des Busverkehrs erreicht. Die beiden Verkehrsunternehmen Scherer Reisen und Nahverkehrsbetriebe Birkenfeld fahren im Landkreis seit August mehr Ortschaften an und bieten eine bessere Verbindung zum Schienenverkehr. Zusätzlich schuf der RNN gemeinsam mit dem ZÖPNV Süd (Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr) neue Verbindungen, die über die Verbundgrenzen hinausgehen. „Wir können jetzt mit unserer Mädelsgruppe von Idar-Oberstein nach Trier zum Shoppen fahren.“, erzählt eine Nutzerin der Linie 800.
In den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen startete parallel zur neuen Busnetz Einführung das neu gegründete kommunale Verkehrsunternehmen Kommunalverkehr Rhein-Nahe (KRN) den Betrieb. Aufgrund von Lieferverzug bei Neufahrzeugen, fehlenden Komponenten der Fahrzeuge, sowie fehlendem Personal, kam es in den ersten Monaten zu Schwierigkeiten beim Start. Nach gemeinsamen Workshops zwischen RNN, Aufgabenträgern und der KRN und Mitarbeiterentsendung zum gegenseitigen Wissensaustausch konnte gemeinsam der Schulverkehr stabilisiert und der Fahrplan konsolidiert werden. „Nach den anfänglichen Problemen reagierten wir schnell und passten den Fahrplan an. Trotz Konsolidierungen bieten wir den Fahrgästen doppelt so viele Fahrten wie im alten Busnetz.“, konstatiert Marco Remy, Koordinator der Verkehrsplanung beim RNN.
RNN-Geschäftsführerin Silke Meyer, fasst das Jahr 2022 zusammen: „Das letzte Jahr war ein außergewöhnliches Jahr: Wir standen vor einer Mammutaufgabe und schufen in allen drei Landkreisen beste Voraussetzungen für die Zukunft des ÖPNV, insbesondere im ländlichen Raum: Das neue Busnetz bietet mehr Verbindungen zwischen Ortschaften, neue Verknüpfungen zum Schienenverkehr und eine Anbindung vieler bislang noch nicht vom ÖPNV erschlossener Orte. In den modernen Bussen im einheitlichen Design, gibt es neue Fahrgastinformationssysteme, W-Lan und USB-Steckdosen. Wir möchten den Fahrgästen einen komfortablen und zukunftsfähigen ÖPNV anbieten und die Orientierung für alle Fahrgäste erleichtern.“ Die Fahrgäste ruft Silke Meyer daher zum Austesten des neuen Busnetzes auf: „Nutzen Sie das Angebot, probieren Sie es aus! Gerne mit dem ab Mai startenden Deutschland-Ticket für 49 Euro im Monat. Dieses können Sie bald in der neuen RNN Deutschland-Ticket App kaufen.“