Michael Heilmann, Verbandsdirektor des ZÖPNV Süd, kritisiert die DB Netz AG für diese Verzögerung: „Die erneute Verschiebung der Instandsetzung des Gleises 1 in Saulheim ist absolut inakzeptabel. Seit Herbst 2022 ist das Kreuzungsgleis nicht befahrbar. In mühevoller Kleinarbeit haben die Vlexx GmbH und der ZÖPNV die Fahrpläne so angepasst, dass es im Berufs- und Schülerverkehr zu einigermaßen erträglichen Folgen kommt. Die Züge begegnen sich stattdessen nun bereits in Wörrstadt bzw. Nieder-Olm. Die Folgen sind vor allem Fahrzeitverlängerungen und Probleme bei der zeitgerechten Beförderung von Schülerinnen und Schülern. Immer wieder auftretende Verspätungen einzelner Züge führen zur Folgeverspätungen anderer Züge bis hin zu Ausfällen, weil der wichtige Begegnungsbahnhof nicht zur Verfügung steht“.
Die DB Netz habe ihr Versprechen nicht eingehalten, die Strecke bis zum 10.04.2023 vollständig saniert zu haben, um das reguläre Fahrplanangebot wieder anbieten zu können, betont Heilmann und ergänzt: „Nachdem die Fahrgäste auf den rheinhessischen Bahnstrecken rund um Alzey bereits über Monate durch die anhaltenden Infrastrukturprobleme mit massiven Beeinträchtigungen konfrontiert waren, ist die neuerliche Verschiebung der Instandsetzung des Gleises 1 in Saulheim absolut inakzeptabel. Die Strecke Kirchheimbolanden - Alzey – Mainz ist eine unverzichtbare Achse im rheinhessischen ÖPNV-Angebot“.
„Ab Juli 2024 will die DB Netz die rund 70 Kilometer lange hessische Riedbahn fünf Monate sperren und komplett sanieren. Wie soll dies funktionieren, wenn für die Sanierung eines einzelnen Gleises von wenigen hundert Metern fünf Monate gar nicht ausreichen? Wenn wir die Menschen zum Umsteigen in die Verkehrsmittel des Umweltverbundes bewegen wollen, benötigen wir eine funktionierende Eisenbahninfrastruktur. Aber mit einer mangelhaften Schiene konterkariert die Bahn AG das Engagement im Klimaschutz“, erklärt der Verbandsdirektor abschließend.