Ausgependelt? Wie mit Co-Working Land und Leben gewinnen.

CoWorkLand holt das „Co“ aus den Hubs der Metropolen auf die Höfe auf dem Land. Ulrich Bähr, Geschäftsführer und Mitgründer der CoWorkland eG, erobert mit dem Co-Working-Konzept das Land zurück als Lebensmittelpunkt – und verändert die Wege für die Mobilität der Zukunft nachhaltig.

„15 Minuten bis zum nächsten Co-Working-Space in ganz Deutschland“. Die Mission von CoWorkLand liest sich nicht ohne Zufall wie eine moderne Antwort auf Georg Leber. Als Verkehrsminister gab er 1966 das ambitionierte Ziel aus: „Kein Deutscher soll mehr als 20 Kilometer von einem Autobahnanschluss entfernt leben.“

Das Ergebnis kennen wir – willkommen in Deutschland Pendelland! 19,3 Millionen Beschäftigte pendeln heute, 2000 waren es noch 14,9 Millionen. Dabei stieg die durchschnittliche Länge der Arbeitswege über die Jahre von 14,8 Kilometern im Jahr 2000 auf 16,9 Kilometer im Jahr 2018. Die Menschen ziehen immer weiter aus den Städten, um immer weitere Wege in die Städte zurückzulegen. Täglich.

In Zeiten abnehmender Präsenzkultur und Digitalisierung schaffen Co-Working-Spaces als „Dritte Orte“ zwischen A und B eine Alternative für kürzere Wege – und Inspiration für lebendige Ortsgemeinschaften.

„Was in Berlin-Mitte funktioniert, kann auch in der Mitte des Landes funktionieren“, lautete eine zentrale Erkenntnis für Ulrich Bähr, der als Digitalisierungsexperte für die Böll-Stiftung zur Zukunft der Arbeit in der Region forschte. Was ist der Schlüssel, um junge Menschen raus aufs Land zu holen? Umfragen in der Startup-Szene deutscher Metropolen offenbarten drei überraschende Faktoren: Internet, ÖPNV/gute Anbindung plus „Leute wie wir“ – weltoffen, gemeinschaftlich, nachhaltig, digital. Espresso Tonic an der Mosel? Kein Problem!

Die Idee zu CoWorkLand war geboren – eine Genossenschaft, die heute mehr als 250 Kunden von privaten Initiativen zu Kommunen und Gemeinden bei der Umsetzung von Co-Working-Projekten berät und betreut. Überall gewinnt das Land – alte Schulen und Mühlen, Höfe und Fabriken verwandeln sich in Arbeits- und Begegnungsorte. Der Effekt: lebendige Ortsgemeinschaften, neue Gewerbe, neuer Zuzug. Die Spaces sind mehr als nur ein vollumfängliches Konjunkturprogramm.

Im Co-Working ist alles möglich – wenn man einen NASA-Ingenieur neben eine Dorfschneiderin setzt, so geschehen in Felde, Schleswig-Holstein. Von gar nichts bis zur Welt-Idee ist alles drin. „Serendipty“, die Kraft der zufälligen Begegnung, ist das Stichwort. Seit der Eröffnung des ersten Co-Working Spaces in San Franciso 2005 hat das hybride Neben- und Beieinander von konzentrierter Arbeit und kollaborativem Austausch die Arbeitswelt nachhaltig verändert.

Jenseits der Synergien überraschte Bähr eine Reaktion, die in Zeiten der Klimakrise und Hitzeperioden beruhigend erscheint: „Es darf bei uns im Dorf nun auch wieder tagsüber wieder brennen, weil die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr nicht auswärts in der Stadt, sondern im Space arbeiten.“

In Zusammenarbeit mit der CoWorkLand eG wurde vom 1. August bis zum 30. September in der Gemeinde Minheim (Landkreis Bernkastel-Wittlich) ein Pop-Up-Coworking-Container aufgestellt, in dem man das Arbeiten im Coworking Space kostenlos ausprobieren konnte. coworkland.de/de/spaces/pop-up-minheim.

In Kooperation mit der Wirtschaftsförderung im Landkreis Trier-Saarburg bietet WFG Raumgewinn an vier Standorten rund um Trier Pendlern die Möglichkeit in professionellem Umfeld nah am Wohnort arbeiten zu können.

Weitere Informationen: https://www.wfg-raumgewinn.de/


Link: CoworkLand: https://coworkland.de/de
Credits Foto: CoWorkLand

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