Über Rock und Stein

Wenn die Sattelsehnsucht groß ist und das Bike mal wieder einen Mountain braucht: Wir stellen euch spannende Ausflugtipps für die Fahrt raus aufs Land vor. Besondere Routen und Spots für alle Konditionen und die ganze Familie.

Mittlere Flughöhe: Pfälzer Wald / Hambacher Schloss – Kalmit

Einfach den Puls auf neue Höhe bringen, ohne an die Kraftreserven zu gehen – plus reichlich Bonusmaterial auf dem Weg? Dann ist das eure Route! Start- und Zielort: das Freibad von Hambach. Über Umwege geht es von dort auf den Kalmit, den höchsten Berg des Pfälzerwaldes (673 m). Kurz oder lang innehalten: die oberrheinische Tiefebene unter euch. Mit Fernsichtglück erkennt man sogar Heidelberg in der Ferne. Weiter in die Pedale zum Hellerplatz. Die dortige Hütte ist Teil der Pfälzerwald-Hüttenkultur, die das Wissen um Wald und Traditionen weitergibt – und eingetragen ist als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO. Um den Nollenkopf führt die Strecke oberhalb von Neustadt wieder zurück nach Hambach. Und optional direkt Downhill in die deutsche Geschichte – mit all ihren Höhen und Tiefen: hambacher-schloss.de

Route im Detail: 29,5 km
Dauer: ca. 5 Stunden
Aufstieg: 1.000 Höhenmeter

Stopover: Hellerhütte

Wissenswert: Pfälzerwaldhütten-Kultur

Euer Anschluss: Freibad von Hambach via Neustadt/Weinstraße Hbf. Von Mannheim Hbf mit der RE1 (Fahrzeit 20 min) / von Kaiserslautern Hbf mit der RE1 oder RE6 (Fahrzeit 23 min). Angekommen am Bahnhof in Neustadt/Weinstraße beträgt die Fahrtzeit mit Fahrrad zum Freibad in Hambach ca. 15 Minuten. Ihr verlasst den Bahnhof nach links und folgt der Landauer Straße bis zur Stiftstraße. Recht abbiegen und vorbei an Klinikum und Hauptfriedhof über die Lincolnstraße bis zum Freibad und dem Startpunkt der Rundroute: „Diedesfelder Weg 88“ ins Navi.

Biosphäre, Bond und andere Beweggründe

Prädikat: Für die ganze Familie! Der Startpunkt hat Aufenthaltsqualität. Das Biosphärenhaus Fischbach ist der perfekte Grund, um eigentlich gar nicht erst loszutreten: Multimedia-Ausstellung, Baumwipfelpfad und das Spektakel Naturerlebniszentrum – bitte unbedingt zur Routenzeit dazurechnen. Ihr startet in einem sphärischen Tempo, flach durch den Ort und dann rauf auf den Fleckensteinradweg. Nächster Etappenpunkt: der Mühlweiher Saarbacher Hammer. Im Sommer lädt der Natursee zum Eintauchen ein, im Herbst zum Steinehüpfenlassen. Weiter geht es – geradeaus zurück in die Geschichte. Jenseits von Ludwigswinkel liegt die legendäre AREA ONE, ein Setting wie aus einem Bond-Film. Im Kalten Krieg umfasste das Militärgelände rund 100 Bunker und diverse weitere Gebäude, darunter ein Kino, ein Offizierskasino und eine Bowlingbahn. Gestern topsecret, heute offen für alle. Geschüttelt und ungerührt geht es im Anschluss über einen anspruchsvollen Trail nach Petersbächel. Die Burgruine Blumenstein und der Pfaffenfelsen sind spannende Blickpunkte auf der Route, die euch über ruhige Forstwege zurück nach Fischbach führt.

Route im Detail: 38,4 km
Dauer: ca. 4 Stunden
Aufstieg: 790 Höhenmeter

Stopover: BiosphärenhausSonderwaffenlager Area One in Fischbach

Euer Anschluss: Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen in Dahn – von Pirmasens mit Bus 250 und 251 (Umstieg in Dahn) bis zum Haus (Fahrzeit: 1h 12 min) / von Wissembourg mit Bus 252 und 251 (Umstieg in Bruchweiler) bis zum Haus (Fahrzeit: 1h 45h). Für die Saison von Mai bis Oktober gut zu erreichen mit den legendären Ausflugszügen „Bundenthaler“ ab Mannheim oder „Felsenland-Express“ ab Karlsruhe – Zielstation: Bahnhof Bundenthal-Rumbach im Dahner Felsenland.

Alle Abfahrtszeiten

Öffnungszeiten Biosphärenhaus:
Von März bis November täglich 09:30–16:00 Uhr, von April bis Oktober täglich 09:30–17:00 Uhr und von Mai bis September täglich 09:30–18:00 Uhr.

Heilwasser für Bergauf-Qualitäten

Eine der beliebtesten Routen im Land: non-stop auf und ab, verschiedene Untergründe für Profil und Puls. Startplatz: die Residenz- und Kurstadt Bad Bergzabern. Schnell noch perlendes Heilwasser aus den Petronella-Quellen in die Trinkflasche, dann geht es auf Nebenstraßen durchs Bergzaberner Land in Richtung Böllenborn. Im Anschluss an die Waldgemeinde (zweimal gekürt: Schönstes Dorf im Kreis!) werden Bergauf-Qualitäten gefordert – der erste längere Anstieg. Dann runter auf einem flowigen Singletrail mit Teer- und Forststraßen im fliegenden Wechsel. Unter der Burgruine Lindelbrunn kommen das Cramerhaus und eine dringende Energie-Empfehlung: Dampfnudeln und Rostige Ritter! Der folgende Anstieg zu einem Tour-Highlight ist entspannt: ein Singletrail mit einer engen Felsdurchfahrt, der sich dann dramatisch lang am Hang entlang zieht. Niedrigen Gang einlegen! Es folgt eine weitere Auffahrt über die Silzer Linde nach Blankenborn. Entspannendes Finale: Zurück über einen Singletrail zum Ausgangspunkt – und rein ins thermale Blau der Südpfalz-Therme?

Route im Detail: 41,1 km
Dauer: ca. 4 Stunden
Aufstieg: 1.059 Höhenmeter

Stopover: CramerhausSüdpfalz Therme

Euer Anschluss: Perfekter Startplatz: Bad Bergzabern mit eigenem Bahnhof. Die Orte Barbelroth und Kapellen-Drusweiler sind Haltepunkte an der Strecke Winden – Bad Bergzabern mit der RB 54, die im Rheinland-Pfalz-Takt bedient wird.

Im Grip der Geschichte

Eine Route mit allen Gefällen – und mit Abstand der schönsten Burg. Der Hunsrück hat mehr als sechzig Burgen, aber euer Startplatz im Windschatten von Burg Kastellaun ist königlich, selbst wenn dort einst nur Grafen residierten. Die Route erfordert eine gute Grundkondition – und auf einigen Abschnitten müsst ihr euer Rad schieben, zum Beispiel wenn es über eine der längsten Hängebrücken Europas geht. Der RadBus 629 bringt euch nach Kastellaun. Von dort geht es erst über Asphalt, dann über naturbelassene Untergründe – direkt zum hängenden Highlight der Tour: Die Geierlay-Brücke erstreckt sich über ein bewaldetes Seitental der Mosel zwischen Mörsdorf und Sosberg entlang des Saar-Hunsrück-Steigs. Aber alles stabil: Die Fundamente der beiden Brückenköpfe stecken 25 Meter tief im Felsen. Auf der anderen Seite könnt ihr Fahrt aufnehmen – und gelangt im freien Flow einer Talfahrt zur Burgruine Balduinseck. Inspiriert von der französischen Donjon-Bauweise mit Wohnturm in der Mitte. 700 Jahre nach der ersten „Burg-Warming-Party“ mit Erzbischof Balduin nicht mehr très chic, aber immer noch ein sehr angenehmer Zwischenstopp, um etwas Energie zu tanken für den nächsten Abschnitt. Bis zur Mühle Wohnroth heißt es: Auf Balancefedern über bergige Trails! Über den Diellaysteig gelangt ihr vorbei am Beller Bahnhof zurück zur Bushaltestelle.

Route im Detail: 40,3 km
Dauer: ca. 3,5 Stunden
Aufstieg: 710 Höhenmeter

Stopover: Burg BalduinseckBurg Kastellaun

Euer Anschluss: Freut euch auf die RadBus-Saison 2023: Der RadBus 629 Hunsrück–Mosel fährt im Zeitraum vom 01.04. bis 31.10. mehrmals täglich zwischen Emmelshausen und Hatzenport. In Hatzenport habt ihr Anschluss an den Bahnverkehr entlang der Mosel und in Emmelshausen an die Hunsrückbahn hinab zum Rhein – unendliche Möglichkeiten für weitere tolle Touren. Bis zu 20 Fahrräder können mit jeder Pendelfahrt transportiert werden.

Infos zu Fahrplänen, Tarifen und Buchungsmöglichkeiten sowie weitere Tourenvorschläge findet ihr unter radbusse.de.

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