43 Antworten zum Thema Nahverkehr der Zukunft

Themenbild zum Bereich: Nahverkehr der Zukunft
Suche nach einem Stichwort:

Du hast vollkommen recht. Dieselzüge unter Fahrdraht sind sowohl wirtschaftlich als auch umwelttechnisch nicht optimal. Manchmal ist es jedoch aus betrieblichen Gründen nicht anders möglich. Die Fahrzeuge mit Dual-Technik (Diesel und Strom) sind aber auch nicht optimal, da hier sehr viel zusätzliches Gewicht mitgeschleppt werden muss, was den Verbrauch stark erhöht. In der Ausschreibung für das Pfalznetz, welches bisher mit Dieselzügen betrieben wird, habe ich deshalb geplant, Elektrofahrzeuge mit Batterien einzusetzen. Dadurch kann das Fahrzeug unter Fahrdraht fahren und die Strecken ohne Oberleitung können mit der Batterie überbrückt werden.

Du siehst: Ich bin offen für neue Technologien. Aufgrund der langen Vertragslaufzeiten im Schienenverkehr ist die Umstellung leider etwas träge. Aber ich bin dran.

 

Interessante Idee! Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Danke für den Hinweis! Wobei es mir noch lieber wäre, ich müsste dir in Zukunft solche Bescheinigungen nicht mehr oder nur ganz, ganz selten ausstellen. Trotzdem gebe ich deine Idee (für alle Fälle) an die zuständigen Stellen weiter.

 

 

 

 

Gibt es schon! Derzeit aber nur im VRN. Aber ich gehe davon aus, dass es dieses Angebot bald auch in anderen Verbünden in Rheinland-Pfalz geben wird. Denn du hast ja recht: praktischer geht es kaum.

 

 

 

 

Ja, aber es wird noch lange dauern, bis wir vollständig fahrerlose Busse haben. Denn das autonome Fahren der Stufe 5 ist derzeit noch nicht annähernd in Sicht. Zumal der Busfahrer ja auch andere Funktionen ausübt, als nur das Fahren. Er verkauft Tickets, er kontrolliert Tickets, er sorgt für Sicherheit und sorgt dafür, dass die Situation im Bus verkehrssicher ist. Erst wenn alle diese Funktionen ohne die Anwesenheit eines Menschen möglich sind, wird es keine Fahrer mehr in Bussen geben. Auch auf der Schiene wird der Fahrvorgang zwar immer mehr automatisiert, aber auch hier gilt: Bis der Fahrer den Zug verlassen kann, wird es noch dauern.

 

 

Schwere Frage! Vermutlich gar nicht so unterschiedlich zu heute. Öffentlicher Verkehr ist ein Massentransportmittel. Seine Stärke liegt in der Bündelung von Fahrtwünschen, sodass weniger Fahrzeuge eingesetzt werden müssen. Daran wird sich nichts ändern, denn unsere Städte werden auch zukünftig nicht – und vielleicht noch weniger als heute – in der Lage sein, jeden Fahrtwunsch individuell zu verkraften. Daher wird es mehr ÖV geben müssen. Dieser wird aber eher große als kleine Gefäße umfassen. Der Preis für jede Art der Mobilität wird weiter steigen, da Mobilität extreme Kosten erzeugt, direkte und indirekte. Hoffentlich wird es gelingen, die heute noch vorhandenen Zugangshemmnisse im Vertrieb abzubauen. Und es wird nötig werden, in der 3. Dimension zu denken. Wobei fliegen energetisch zu aufwändig ist, eher werden Seilbahnen und noch mehr unterirdische Mobilität die Fläche entlasten.

 

 

Da musst du die Politiker direkt fragen. Alle Bundestags- und Landtagsabgeordneten haben Homepages mit guten Kontaktmöglichkeiten. Oder du engagierst dich einfach selber politisch, dann hast du die Chance, dein Anliegen selbst zu gestalten.

 

 

 

 

Den wird es in Rheinland-Pfalz künftig geben. Problematisch ist nur, dass in Rheinland-Pfalz viel mehr Fahrten über die Landesgrenze gehen, als dies in anderen Ländern der Fall ist. Daher sind bei mir die Abstimmungsprozesse sehr schwierig und es müssen mehr individuelle Lösungen für einzelne Strecken geschaffen werden.

 

 

 

 

Ja, wir brauchen ihn mehr denn je. Ob ein Fahrer in einem Auto sitzt, oder das Auto selber fährt, spielt verkehrstechnisch gar keine Rolle. Unsere Städte würden ersticken in viel zu viel Autoverkehr. Nur wenn wir Verkehre bündeln und viele Menschen je Fahrzeug befördern, wird es gelingen, die Städte noch lebensfähig zu halten. Das genau leistet der ÖPNV, das autonom fahrende Privatauto hingegen nicht.

 

 

 

 

In erster Linie kannst du ihn nutzen! Deine Ticketeinnahmen helfen schon ein Stück weit. Auch sachliche und konstruktive Vorschläge nehmen die Unternehmen immer gerne entgegen. Oft helfen Beobachtungen von Fahrgästen, Fehler im System sichtbar zu machen. Allerdings musst du es auch akzeptieren, wenn das Unternehmen einen Vorschlag nicht umsetzen kann. Nicht immer kann man als Fahrgast alle Fakten erkennen, mit denen das Unternehmen auf einen Vorschlag schauen muss.

 

 

 

 

Über so ein Ticket denkt man in der Branche seit Jahren nach. Die Deutsche Bahn hat auf einigen ihrer Strecken dazu jetzt einen Pilotversuch gestartet. Wenn der positiv verläuft, gehe ich davon aus, dass die Idee sich „rumsprechen" wird und dann auch in den Verkehrsverbünden nach und nach ähnliche Tickets eingeführt werden.

 

 

 

 

Natürlich MUSST du keinen Führerschein machen. Der ist ja auch nicht ganz günstig. In vielen Gegenden klappt es „ganz ohne Auto" schon richtig gut. Und ich arbeite daran, dass der öffentliche Verkehr ständig weiter verbessert wird. Übrigens kann man sich für den Preis eines Führerscheins je nach Verbund schon drei Jahrestickets leisten.

 

 

 

 

Danke für diese Frage, die ich mir auch jeden Tag stelle. Nichts ist schwerer für Menschen, als Gewohnheiten zu verändern. Daher ist es oft so, dass neue Angebote, mit denen ich etwas verbessern will, gar nicht zu denen durchdringen, die ich erreichen will. Lass uns arbeitsteilig vorgehen: Ich versuche, an möglichst vielen Stellen mein Angebot NOCH besser zu machen, und du erzählst deine positiven Erfahrungen möglichst vielen Menschen weiter. Aber unabhängig davon werte ich alle Fragen dieser Kampagne aus und schaue, wo der Schuh meiner Kunden drückt. Einiges habe ich dabei schon erfahren, was ich noch nicht wusste.

 

 

 

Das ist leider nicht so einfach. Zum einen ist es unglaublich teuer. Daher werden in Deutschland in jedem Jahr nicht mehr als 100 km neue Gleise verlegt. Zum anderen ist es in Deutschland schwer geworden, Platz für neue Trassen zu finden. Schnell bilden sich Bürgerinitiativen von Betroffenen, die dagegen sind. Da geht es der Schiene nicht besser als der Straße. Von der Planung bis zur Realisierung vergehen daher heute oft mehr als 20 bis 30 Jahre.

 

Nein, alle Apps, mit denen wir unsere Kunden informieren oder mit deren Hilfe Fahrkarten gekauft werden können, sind grundsätzlich kostenlos bei den Verbünden und Verkehrsunternehmen im Download zu erhalten.

 

 

 

Rund um Koblenz gibt es doch gut ausgebaute Regionalverkehrslinien, die für eine gute Anbindung der Innenstadt an das Umland sorgen. Die könnte man auch „S-Bahn" nennen, aber das würde ja nichts ändern. Echte S-Bahnen gibt es in Deutschland ja nur in Berlin, Hamburg und München. Dafür müssten komplett neue Gleise gebaut werden. Das ist unvorstellbar in der Region. Was man aber tun sollte: Man sollte die bestehenden Linien dahingehend prüfen, ob sie zum Beispiel durch neue Bahnhöfe noch optimiert werden können.

 

 

Welche sollte das sein? Der Verkehr wird künftig noch mehr als heute und nur noch in den Griff zu kriegen sein, wenn stärker als heute Verkehre gebündelt werden. Dazu braucht es große Verkehrsmittel wie Bus und Bahn. Diese kann man natürlich noch verbessern im Hinblick auf Sauberkeit des Antriebs oder Komfort etc. Aber eine grundsätzliche Alternative dazu bietet auch der autonome Verkehr nicht. Denn unsere Städte sind einfach zu voll. Dass jeder seine eigene Mobilität weiterhin ausleben kann, daran glaube ich nicht.

 

 

 

Diese Frage bewegt die Menschen in Rheinland-Pfalz besonders. Mich erreichen zahlreiche Fragen zu dem gleichen Thema. Gewünscht wird meist, dass bestimmte Gruppen kostenlos fahren dürfen, Studierende etwa, Schüler, Rentner, Pendler, Behinderte, Azubis und andere. Argumentiert wird, dass der ÖPNV notwendig sei, um gerade auf dem Land leben zu können, daher müsse er kostenfrei sein.

Tatsache ist, dass es viel Geld kostet, den ÖPNV in seiner heutigen Form anzubieten. Deutschlandweit kostet dies im Jahr ca. 40 Mrd. Euro. Nur die Hälfte davon wird heute durch die Fahrgäste bezahlt, der Rest kommt bereits aus öffentlichen Kassen. Wenn der Staat auch noch den Rest zahlen würde, dann würde das bedeuten, dass jeder Bürger im Jahr 250 Euro mehr Steuern zahlen müsste. Mindestens, denn die Wünsche nach mehr Angeboten sind die zweithäufigste Frage gewesen. Eine Familie mit zwei Kindern müsste also 1.000 Euro mehr im Jahr bezahlen, egal ob sie den ÖPNV nutzt oder nicht nutzen kann. Denn dieses Geld müsste jemand zahlen, der in der Großstadt ein gutes Angebot hat, aber auch der, der auf dem Land kaum eine Anbindung hat. Die Frage, was gerechter ist, ist eine gesellschaftliche Frage, die hier nicht beantwortet werden kann.

Warum soll ein Bus von Mainz nach Bingen fahren? Da gibt es doch E-Züge, die diese Strecke in einem sehr dichten Takt befahren. Deshalb wird es wohl gerade auf dieser Strecke so schnell keine E-Busse geben.

 

 

Zunächst einmal vielen Dank! Der Dank geht zurück an dich/euch, die mir so viele Fragen und Anregungen geschickt haben. Zu deiner Frage: Den Süwex habe ich als erstes mit WLAN und Steckdosen ausgestattet. Auch einige S- und Regionalbahnen verfügen bereits über Bereiche mit Steckdosen. Und alle kommenden, neuen Züge werden mit WLAN-Ausstattung und Steckdosen bestellt.

 

 

In erster Linie geht es darum, das Angebot bekannt zu machen. Viele Leute wissen nicht, was um sie herum für ein Angebot besteht oder haben eine total verzerrte Vorstellung davon. Die wichtigste Maßnahme ist daher die Kommunikation auf Augenhöhe. Ansonsten gibt es zahlreiche Angebote, mit denen am Wochenende preiswert der ÖPNV „ausprobiert" werden kann. Das Rheinland-Pfalz-Ticket ist so ein Beispiel. Aber in Gegenden mit sehr wenig Einwohnern werden die Busse außerhalb der Hauptverkehrszeit nur schwer mit mehr Fahrgästen zu füllen sein.

Ein Hinweis noch: Kostenlose Mitfahrten gibt es bei zahlreichen Tickets auch in Rheinland-Pfalz.

 

 

Unsere Städte ersticken im Verkehr. Das selbstfahrende Auto würde dich vielleicht an der Tür abholen. Dann würdest du aber sehr lange Zeit im Stau verbringen, während die Bahn auf ihrem Gleis am Stau vorbeifährt. Ganz im Ernst: Das autonome Fahren wird Busse und Bahnen keinesfalls überflüssig machen. Im Gegenteil, der Anteil individueller Fahrten wird noch wesentlich weiter abnehmen, da unsere Städte mehr Verkehr gar nicht verkraften. Individuelle Mobilität wird so teuer werden, dass man sich das autonome Auto nur wie heute ein Taxi wird leisten können. Daher investiere ich auch gerne weiter in Bus und Bahn.

 

 

 

Im Fernverkehr fahren alle Züge mit Ökostrom. Im Nahverkehr sind es derzeit noch 30 %, wobei der Anteil in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden soll.

Das kommt sehr auf deinen Wohnort an. Entlang der Eisenbahnstrecken ist das heute schon problemlos möglich. Aus eigener Erfahrung: Ein Auto abzuschaffen, spart enorm viel Geld. Für die wenigen Fälle im Jahr, wo man auch als Familie mal zwei Autos gleichzeitig braucht, kann man mit einem Leihwagen oder einem Car-Sharing-Auto sehr viel preiswerter klarkommen, als das ganze Jahr über ein Auto vorzuhalten.

 

Vielleicht noch nicht morgen, aber das Thema ist in aller Munde und es gibt bereits interessante Projekte auf diesem Gebiet. Selbstfahrende Autos sind aber auf Dauer keine Lösung für unsere überlasteten Straßen, denn auch sie stehen im Stau, wenn es zu viele davon gibt. Aber die Technik lässt sich natürlich auch für Busse nutzen, die dadurch flexibler werden und auch in ländlichen Regionen öfter fahren können als bisher.

Volle Busse und Bahnen sind gegenüber dem PKW unschlagbar sauber, wenn je Person gerechnet wird. Selbst ein Bus mit nur drei Fahrgästen ist sauberer als drei PKW zusammen. Und die Unternehmen setzen bei Neuanschaffungen auf modernste Techniken auch im Dieselbereich, sodass auch jedes einzelne Fahrzeug immer sauberer wird. Straßenbahnen und viele Züge fahren schon seit 130 Jahren komplett elektrisch und das heute zum großen Teil mit Öko-Strom.

Im aktuellen Koalitionsvertrag auf Bundesebene ist vereinbart, das deutsche Schienennetz bis 2025 zu 70 Prozent elektrifizieren zu wollen. In Rheinland-Pfalz ist die Elektromobilität im Bereich Schiene auf vielen Strecken bereits seit Langem Standard. Allerdings ist der Anteil der elektrifizierten Strecken aufgrund der relativ vielen Nebenstrecken im ländlichen Raum in Rheinland-Pfalz geringer als im Bundesdurchschnitt. Eine Elektrifizierung weiterer Strecken oder der Einsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben auf bestimmten Strecken sollen daher vorangetrieben werden.

 

Ja, einfach mal ausprobieren! Mit einem Jahresticket und nur einem Auto kommt eine Familie oft 364 Tage im Jahr aus und für den letzten Tag gibt es Carsharing oder Mietautos. Das ist in der Summe deutlich billiger, als durchgehend ein zweites Auto zu halten. Und gerade Kindern macht Bus- und Bahnfahren richtig Spaß. Erst bei Mama an der Hand und später können sie damit sogar alleine die Welt erkunden, mit dem Auto geht das erst ab 18. Übrigens: Es gibt verschiedene Ticket-Angebote, mit denen Kinder kostengünstig mitreisen können. Mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket z. B. können Erwachsene beliebig viele eigene Kinder oder Enkel kostenlos mitnehmen.

Grundsätzlich gilt: Es gibt längst nicht mehr nur in Großstädten Nachtangebote. Zwar können Angebote diesbezüglich regional sehr unterschiedlich sein, aber in vielen Regionen fährt der Nahverkehr beispielsweise zu einigen Festen länger als sonst. Außerdem gibt es vielerorts Ruftaxen oder Rufbusse, die zu bestimmten Zeiten bestellt werden können.

Falls diese in der eigenen Region nicht zur Verfügung stehen, können Taxen als Ergänzung genutzt werden. Tipp: Als Gruppe lassen sich auch die Kosten für ein Taxi gut teilen.

 

 

Ganz autofrei werden sie wohl nie werden. Krankenwagen, Busse, aber auch Liefer-LKW gehören zum "notwendigen Individualverkehr". Private PKW werden aber in den Städten immer weniger werden. Zumindest in Seitenstraßen hoffen wir, dass schon deine Kinder genug Platz haben, um echte Skateboard-Artisten zu werden.

 

 

 

Das macht Rolph gerade! Als erstes wurden die Süwex-Züge umgebaut, das sind unsere RE-Züge mit den roten Dreiecken drauf. Auch fast jeder im Land neubestellte Bus wird einen WLAN-Zugang haben und auch alle neubestellten Züge. Leider geht das nicht von jetzt auf gleich, aber hoffentlich ist auch deine Linie schon bald dabei.

 

 

 

Natürlich. Jedes Auto weniger auf den Straßen hilft, den Stau zu verkleinern. Allen Menschen wird Rolph aber vermutlich kein Angebot machen können. Es würde schon reichen, wenn die Menschen umsteigen, die heute eine gute ÖPNV-Verbindung haben. Dann wäre auch genug Geld im System, um weitere Verbindungen zu schaffen und Kapazitäten auszubauen.

 

 

Busse und Bahnen haben ein Problem: Während zu bestimmten Zeiten alles leer ist, sind sie in der Hauptverkehrszeit in der Regel brechend voll. Platz ist dann kostbar. Ein Kinderwagen ist so groß wie vier Stehplätze. Ähnlich ist es mit Fahrrädern und Rollstühlen. Es ist daher oft ein Drahtseilakt bei der Bestellung neuer Fahrzeuge zu bemessen, wie groß die Mehrzweckflächen gehalten werden sollen. Sind sie sehr groß, freut das Mütter mit Kinderwagen und ärgert die vielen Fahrgäste ohne Platzmehrbedarf. Aber gerade diese Fahrgäste sind darauf angewiesen, mit Bus und Bahn fahren zu können. Leider ist es oft aber noch nicht mal möglich, den Platz insgesamt auszuweiten. Züge sind inzwischen so lang, dass die Länge der Bahnsteige erreicht ist. Und dennoch reicht der Platz im Zulauf auf die Zentren nicht aus. Es wird daher verstärkt versucht, intelligente Lösungen zu finden, die je nach Bedarf Platz für Rollstühle oder für Fahrgäste ohne Platzmehrbedarf bieten. Auf jeden Fall gilt aber: Wenn es eng wird, haben diejenigen Vorrang, die nicht anders können: Behinderte Menschen oder Eltern mit Kinderwagen. Erst wenn dann noch Platz ist, dürfen Fahrradfahrer mit ihrem Fahrrad zusteigen.

Darauf wird es hinauslaufen. Im Moment werden E-Busse angeschafft oder die Anschaffung wird vorbereitet. In den Städten wird sich dies anbieten, da die Busse nie weit von Ladestationen entfernt sind. Auf dem Land könnte es Ausnahmen geben. Aber je mehr Ladestationen es gibt, desto eher wird es auch dort möglich sein. Die Umstellung wird jedoch einige Zeit dauern, da es finanziell nicht leistbar ist, Dieselbusse vor Ende ihrer Lebenszeit aufzugeben und zu ersetzen.

Eines unserer wichtigsten Anliegen ist es, dass alle Personen – ob klein, ob groß, ob alt, ob jung – problemlos und entspannt den Zug erreichen können. Daher ist der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen ein großes Projekt. Viele Bahnhöfe, vor allem die großen, wurden bereits barrierefrei umgebaut und es werden immer mehr, bis irgendwann alle Bahnhöfe barrierefrei sind.

Bus und Bahn sind Massenverkehrsmittel, sie können daher leider nicht immer und überall sein. Aber auf dem Land ergänzen Rufbusse oder Ruftaxen das Angebot, damit auch dort und dann Menschen befördert werden können, wenn sich ein großer Bus nicht mehr lohnt. Rufen kann man sich sein Verkehrsmittel inzwischen vielfach auch per App.

Anders als ein herkömmliches Taxi fahren Ruftaxen meist in den schwächer frequentierten Zeiten am Abend und wie eine Buslinie auf festgelegten Routen nach einem festen Fahrplan und halten an festen Haltestellen. Allerdings nur dann, wenn ein Fahrgast eine Fahrt vorbestellt. Ein Sammeltaxi hält im Ort an Haltestellen, fährt den Fahrgast oft aber sogar bis vor die Haustür.

Zum Einsatz kommen meist Großraumtaxen oder Kleinbusse. Der Preis liegt deutlich unter dem eines normalen Taxis. In einzelnen Verkehrsverbünden können die Ruftaxen auch mit regulären Zeitkarten genutzt werden.

 

Ja und nein. Was den Nahverkehr unterstützen kann, das sind private Fahrgemeinschaften. In den meisten Autos sitzt – gerade in der Hauptverkehrszeit – nur ein Mensch. Viel Blech für wenig Mobilität. Wenn in jedem Auto zwei Personen säßen, wären nur halb so viele Autos unterwegs. Das würde helfen.

Was hingegen nicht hilft, das sind Fahrdienste, für die extra gefahren wird. Also beispielsweise die neuen Fahrmodelle aus den USA. Sie funktionieren genau wie ein Taxi. Studien aus den USA haben gezeigt, dass sie nicht weniger Verkehr bewirken, sondern die Verkehrsmenge deutlich wächst. Selbst wenn versucht wird, Fahrten zu bündeln, ist Ridesharing immer noch deutlich weniger gut für die Umwelt, als wenn die Menschen gleich auf Bus und Bahn umsteigen würden.

 

An diesem Thema arbeiten die Verkehrsunternehmen mit Hochdruck, gerade in den Städten. Im Moment finden diejenigen Arbeiten statt, die der Kunde nicht sieht, beispielsweise die Planung und der Bau von Ladestationen auf den Betriebshöfen. Aber schon bald wird man auch Fahrzeuge im Einsatz sehen können. Und das werden dann Jahr für Jahr mehr, bis auch der letzte Bus ausgetauscht ist.

Die Frage ist, was du darunter verstehst? Kinder fahren heute schon kostenlos mit Bus und Bahn, es gibt große Stellflächen für Kinderwagen oder auch ein Kinderfahrrad und im Fernverkehr gibt es Kinderabteile und sogar Kinderbetreuung. Für den Freizeitbereich gibt es spezielle Ticketangebote für Familien und die Unfälle von Kindern sind zahlenmäßig deutlich am geringsten bei den Nutzern von Bus und Bahn.

 

 

Die Bahn fährt heute schon zu 100% mit Ökostrom. Wenn es in Zukunft nur noch Elektrobusse geben sollte und es ausreichend Quellen für Energie aus regenerativen Quellen gibt, dann wird das auch möglich sein.

 

 

Gute Frage: Vermutlich weniger, als du dir vorstellst. Versuche mit kostenlosem Nahverkehr gibt es schon seit 1972 und alle haben immer ein ähnliches Ergebnis gehabt: Es fahren kaum mehr Menschen als vorher! Die bisherigen Fahrgäste freuen sich, dass sie Geld sparen. Menschen, die bislang zu Fuß gegangen oder mit dem Rad gefahren sind, steigen auf den ÖV um. Aber Autofahrer fahren weiterhin Auto. Der ÖV wird nur profitieren, wenn Autofahren noch viel teurer würde, nicht jedoch der ÖV billiger. Die Gesellschaft wird sich ändern, aber das wird weniger durch die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel beeinflusst, als vielmehr durch ein Umdenken der Menschen.

 

Diese Frage beschäftigt auch mich selbst reichlich! Ich hoffe natürlich, dass sich die Vernunft durchsetzen wird, dass das eigene Auto in den Städten keine Zukunft mehr haben kann. Alles was ich tun kann ist, ein möglichst attraktives Angebot zu schaffen. Aber Umdenken muss jeder selbst. Am besten auch nicht erst, wenn man schon so alt ist, dass die Umstellung schwer fällt. Denn auch für jüngere Menschen ist der öffentliche Verkehr die vernünftigere Alternative als das selbstfahrende Auto, das schließlich ein Auto bleibt – mit allen seinen Nachteilen.

 

 

 

 

Das wird schwierig. Zum einen gibt es den sogenannten „notwendigen motorisierten Individualverkehr", das sind beispielsweise Krankenwagen, Müllfahrzeuge aber auch Paketboten. Zum anderen ist der ÖPNV ein Massentransportmittel. Es wird niemals möglich sein, jegliche individuelle Fahrtwünsche mit ihm abzudecken. Der Gesellschaft wäre aber schon sehr damit geholfen, wenn Autos künftig nur noch dort eingesetzt werden würden, wo es nicht anders geht oder anders nicht sinnvoll wäre.

 

 

 

 

Das ist natürlich individuell zu sehen. In vielen Städten ist er das heute schon, was man daran erkennen kann, dass der Erwerb des Führerscheins für viele junge Leute nicht mehr das „erste Ziel" nach dem 18. Geburtstag ist. Was die ländlichen Regionen angeht, so arbeite ich kontinuierlich daran, immer besser zu werden. Irgendwann hoffe ich, dann auch dich dazu bringen zu können, dein Auto abzuschaffen.

 

 

 

 

Auch wenn eingefleischte Autofahrer es vielleicht nicht glauben, meine Fahrgastzahlen steigen jedes Jahr weiter an. Auf den Strecken in die Zentren geht mittlerweile kaum noch was, weil so viele Fahrgäste uns das Vertrauen aussprechen. Die Anzahl der Vernünftigen nimmt jedes Jahr zu. Die anderen werden wohl nur über weiter steigende Kosten für die Individualmobilität zu überzeugen sein. Und die wird es geben, auch ohne politische Steuerung. Das sieht man beispielsweise an steigenden Parkgebühren oder der City-Maut.

 

 

 

Doppelter Pfeil nach oben