Ruf in Not

Ein Tiefdruckgebiet, abgerissene Äste in Oberleitungen oder noch Schlimmeres: Notfälle nehmen im Streckenbetrieb der Bahn viele Formen an – doch folgen immer einem festen Meldeweg.

Sieben für alle Fälle. Die Notfall-Leitstelle ist die zentrale Meldestelle bei der Bahn – davon gibt es sieben, die quer über Deutschland verteilt sind: Berlin, Karlsruhe, München, Hannover, Duisburg, Frankfurt und Leipzig. 24/7 im Einsatz.

Notfälle sind zunächst Ländersache – und damit die Angelegenheit von 23.000 Feuerwehren, die quer durchs Land mit 1,2 Millionen Angehörigen zur Abfahrt bereitstehen. Beruflich wie ehrenamtlich. Sie trainieren und simulieren alle denkbaren Notsituationen auf speziellen Gleisanlagen – von Flüssiggasbränden bis zu Orkanverwüstungen.

Wenn „Antonia“, „Emmelinde“ oder andere klangvolle Tiefdruckgebiete (Wetteraussichten für die nahe Zukunft: in ungeraden Jahren wie 2023 erhalten die Tiefdruckgebiete männlich konnotierte Namen) Bäume entwurzeln und Strecken blockieren, liefert die Deutsche Bahn mit ihren Notfallmanager*innen individuelle Notfallberatung für die Feuerwehren und Notdienste.

Binnen 30 Minuten nach Eingang der Kriseninformation durch die Leitstelle ist das entsprechende Fachpersonal am Einsatzort – und weiß genau, was zu tun ist. Wie nimmt man die 15.000 Volt Spannung aus der Oberleitung? Welches zusätzliche Bahntechnik-Personal soll kontaktiert werden? Welche mobilen Gleiskräne sind in der Nähe verfügbar?

Jeder Einsatz ist anders – aber alle Notfälle laufen über eine Leitstelle und zwei Telefonnummern, die die 163 Notfallbezirke in Deutschland effizient verbinden: die 110 oder die 112.

Noch vor dem ersten Aufleuchten des Blaulichts der Rettungskräfte schafft das Notfallmanagement die Voraussetzungen, um den Einsatz optimal aufzugleisen.

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