Seentour durch Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz liegt zwar nicht am Meer, dennoch gibt es genügend Möglichkeiten, sich am oder im kühlen Nass zu erfrischen. Heute möchten wir euch fünf Seen vorstellen, die sich fantastisch für eine Picknick- oder Badetour eignen. Mit oder ohne Badehose – ein wunderbarer Ausflug ist hier garantiert. Und multimodal angebunden sind die See ohnehin.

Ungeheuersee

Mitten im Dreieck zwischen Bad Dürkheim, Grünstadt und Carlsberg gelegen, ist der Ungeheuersee ein malerisches Plätzchen. Als Teil des Biosphärenreservats „Pfälzerwald Vosges du Nord” steht er seit fast 100 Jahren unter Naturschutz, eignet sich aber dennoch toll für einen Ausflug. Und wer jetzt an Loch Ness denken muss: Der Name stammt von den alten Begriffen „Unger“ für Waldweide und „Heyer“ für Gehege ab. Ein sehr idyllischer Ort – mit oder ohne Monster. Schade eigentlich, oder? Immerhin gibt es zur Dämmerstunde die dort wohnenden Fledermäuse zu bestaunen. Der Ungeheuersee ist zudem Teil des Premiumrundwanderwegs „Ganerbenweg", auf dem es sagenumwobende Felsformationen wie die Teufelsmauer und zahlreiche Aussichtstürme zu bestaunen gibt. Der Ungeheuersee ist mit Bahn und Bus wie folgt erreichbar.

Anreise

Mit dem Bus Linie 489 ab dem Bad Dürkheimer Bahnhof zur „Lindemannsruhe“. Von dort auf dem Rundweg „Ganerbenweg“ zum Ungeheuersee wandern.

Laacher See

Der Laacher See ist mit Abstand der bekannteste und größte See Deutschlands mit vulkanischem Ursprung. Er liegt im Nationalen Geopark Vulkaneifel nördlich von Mendig und gilt unter Eingeweihten als absolutes Wanderhighlight. Am Ufer tun sich wunderbare Panoramen auf, der Rundweg liegt meist unmittelbar am See und zwischen den Bäumen ist Platz für ein ganzes Lager an Picknickdecken – oder für die beliebten Reisehängematten aus bunter Fallschirmseide, die man ganz einfach und individuell mit einem Seemannsknoten und einem Karabiner zwischen den Bäumen festmachen kann.

Anreise

Mit der Bahn geht es zu den nächstliegenden Städten Andernach, Plaidt oder Mendig in die Vulkanregion Laacher See. Die Sehenswürdigkeiten können bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Eine Auflistung sowie eine grafische Darstellung der Verbindungen helfen bei der Orientierung.

Waschtal und Annaweiher

Östlich von Pirmasens liegt Hinterweidenthal mit seinem idyllischen Waschtal, in dem – quasi direkt ab dem kleinen Bahnhof – neben spannenden Steinformationen im Erlebnispark Teufelstisch der Kaltenbach mit dem romantischen Annaweiher und sogar ein kleiner Wasserfall zu finden sind. In diesem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet leben besonders viele Tiere, die vom vielen Grün und den Armen des Kaltenbachs profitieren: putzige Nutrias, viele verschiedene Fischarten, der selten gewordene Eisvogel und Wildenten. Dort liegen der Münchweiler Höhenwanderweg, der Gräfensteiner-Land-Radweg und der Pirminius-Radweg mit sehr guter Anbindung. Wer in den warmen Monaten noch mehr Wasser möchte, freut sich auf den Annaweiher, der nicht groß, aber dafür umso lauschiger mitten im Wald liegt und aus dem Bach mit reinstem Quellwasser gespeist wird.

Anreise

Mit der Queichtalbahn (RB55) geht es von Landau oder Pirmasens nach Hinterweidenthal. Nur 5 Minuten zu Fuß befindet sich bereits der Eingang zum Waschtal.

Postweiher

Naturbelassen und mit bester Wasserqualität! Der Postweiher gehört zur Westerwälder Seenplatte, und das dortige Strandbad Freilingen existiert bereits seit über 110 Jahren! Eine große grüne Liegefläche ist gesäumt von Bäumen, die Schatten spenden. Familien mit ihren Kindern können sich insbesondere auf das flache Ufer, einen abgetrennten Nichtschwimmerbereich und den angrenzenden Spielplatz freuen. Und natürlich die himmelblaue Rutschbahn, mit der Kinder ins erfrischende Nass sausen können.

Dabei ist der Postweiher mit seinem Naturstrandbad eines der wenigen EU-Badegewässer im Westerwald. Solche Seen unterliegen strengen Kriterien und werden ständig überwacht. Auch bei gefiederten Badegästen ist der Postweiher ein begehrtes Ausflugsziel: Ein Viertel der Wasserfläche ist – ganz im Sinne des Naturschutzes – für Gänse und Haubentaucher reserviert!

Anreise

Vom Bahnhof Montabaur mit der Buslinie 463 des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM) zur Haltestelle Wölferlinger Straße, Freilingen. Danach ca. 10 Minuten zu Fuß zum Strandbad Freilingen.

Eiswoog

Der Eiswoog ist ein Klassiker, der vor allem durch die historische Eisenbahnbrücke im Gedächtnis bleibt: Die Bahnstrecke Grünstadt–Enkenbach führte über mehrere imposante Viadukte. von denen das Eistal-Viadukt das bekannteste ist. Der Eiswoog und die malerische Kulisse mit der alten Eisenbahnbrücke sind ein beliebtes Ausflugsziel inmitten des Pfälzerwaldes. Umrundet von dichtem Wald bleibt das Areal angenehm temperiert. Neben einem Naturerlebnispfad für die ganze Familie lädt der See zum Baden ein und man findet auch nach dem Baden im Sommer immer ein sonnengeschütztes Plätzchen. Ein Restaurant am See mit angeschlossener Forellenzucht lädt zum Einkehren und Verweilen ein und bietet frischen Fisch als leckeres Souvenir für zu Hause.

Anreise

Mit der RB 46 aus Frankenthal und Freinsheim (dort Anschluss aus Neustadt an der Weinstraße) erreicht man die Wanderwege rund um den Eiswoog ganzjährig an den Wochenenden und an Feiertagen.

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